Mittwoch, 25. Juli 2012

Persönlichkeitsstörung - Paranoide PS


Paranoide Persönlichkeitsstörung (ICD-10, F6)

Eingeteilt im International Classification of Diseases (ICD-10) in F6.
Unter F6 werden die gängigen Persönlichkeitsstörungen diagnostisch festgehalten und beschrieben.

Die paranoide Persönlichkeitsstörung zeigt folgende Merkmale:

Struktur:
  • Der Betroffene hat eine übertriebene Empfindlichkeit gegenüber Zurückwei­sung.
  • Nachtragen von Kränkungen, durch Misstrauen.
  • Neigung, Erlebtes zu ver­drehen, indem neutrale oder freundliche Handlungen anderer als feindlich, kränkend oder verächtlich missgedeutet werden.
  • Es gibt wiederkehrende unberechtigte Verdächtigungen hin­sichtlich der sexuellen Treue des Ehe­gatten oder Sexualpartners. Es herrscht also eine erhöhte Neigung zur pathologischen Eifersucht.
  • Ebenso kommt es zur Neigung  eines überhöhten Selbstwertgefühls und einer häufig übertriebenen Selbst­bezogenheit.
  • Emotional kalt und distanziert.
  • Aufgrund der ständigen Angst, belogen und ausgenutzt zu werden, sind Menschen mit einer paranoiden PS ständig auf der Hut und reaktionsbereit.
  • Durch ein ausgeprägtes Misstrauen werden engere Beziehungen / Freundschaften vermie­den.
  • Sehr kritisch gegenüber den Schwächen und Fehlern anderer, aber höchst empfindlich auf Kritik an eigener Person. Sie können eigene Fehler nicht zugeben und suchen die Schuld bei den anderen.
  • Streitsüchtig, pathologisches Beharren auf eigene Rechte, querulatorisch.

Ätiologie:
  • Zurückweisungen und / oder Liebesmangel während der Kindheit.
  • Durch event. Missbrauch Entstehung von erhöhter Wachsamkeit und Misstrauen.
  • Empfindung von überhöhter Feindseligkeit, die sie auf andere projizieren und sich damit noch intensiver bedroht und angegriffen fühlen.
  • Sie fordern geradezu die gefürchtete Kritik, Ablehnung und Feindseligkeit der Menschen heraus, was zum so genannten "Circulus virtiosus" führt.
  • Die Erziehung sieht oftmals so aus, dass die Eltern vor allem darauf ausgerichtet sind, ein Fehlverhalten des Kindes zu unterbin­den / zu vermeiden. Denn nur so könne das Kind mit besonderen Talenten heranwachsen. (Eine mögliche Interpretation der Verhaltenstherapie).
  • Das Kind wächst überbehütet auf, hat ein ängstliches Verhalten gegenüber anderen Kindern, da diese es möglicherweise schon als sonderbar empfinden und damit die Angst und das Misstrau­en bereits weiter wachsen.

Therapie:

Verhaltenstherapeutisch:
  • Versuch, die übermäßige Wachsamkeit und Abwehr der Betroffenen zu reduzieren, indem die Selbstsicherheit erhöht wird.
  • Dies soll durch ein Lernen, mit Problemen besser umzugehen, Ängste zu kontrollieren und Veränderungen im Denk- und Lösungsmuster zu erzielen.



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